Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich - S. 58

1905 - Berlin : Mittler
— 58 — 2. Im Gartenbau. Derselbe stellt in fast allen Gegenden Thüringens auf hoher Stufe; aber den Mittelpunkt der Gärt- nerei bildet Erfurt (85 000). Es ist Deutschlands Gartenstadt, der Mittelpunkt des europäischen Blumen- und Gemüsebaues überhaupt. Nicht weniger als 150 ha (600 Morgen) Landes in und nm Erfurt sind ausschließlich der Blumenzucht gewidmet. Von den 20 großen Gärtnereien (es gibt außerdem noch etwa 50 kleinere) ist unstreitig die von ,T. C. Schmidt (Blumenschmidt) die bedeutendste. Die Herstellung gebleichter und gefärbter Blumen, Palmenwedel und Gräser (Makartartikel) nimmt in dieser Firma und in der nächstbedeutenden von Chrestensen einen breiten Baum ein. Ihr dienen gewaltige Fabrik- anlagen, große Färbereien und Dörranstalten. Neben der Fabrikation konservierter Blumen blüht vor allem die Kultur von lebenden Blumen und Pflanzen aller Art. Eine gesonderte Stellung in der großen Gartenstadt nimmt das Weltgeschäft von Benary ein. Aus den riesigen Gewächshäusern, von den Hunderten von Morgen, welche die Firma mit Blumen bebaut, kommt nämlich nicht eine Blume zum Verkauf; alle dienen der Samengewinnung. Die Erfurter Gärtnereien besitzen in fast allen europäischen Ländern, ferner in Algier, Nordamerika, in den Tropen und am Kap der guten Hoffnung Samenzüchtereien. 3. Im Obstbau. Auch er hat gleich dem Gemüsebau in vielen Gegenden größeren Umfang angenommen. Besondere Obstbaubezirke sind die Unstrutniederung von Mühlhausen bis Sömmerda und das Saaletal. 4. Im Weinbau. Derselbe wurde in früheren Zeiten weit umfangreicher betrieben. Gegenwärtig wird der Wein auf größeren Flächen nur noch bei Naumburg und Freiburg a. d. U. kultiviert, woselbst er hauptsächlich zu Schaumwein ver- arbeitet wird. 5. Der Tabakbau wird besonders im Werratal betrieben. 6. Viehzucht. Als ein Nebenzweig der Landwirtschaft wird in den herrlichen Wiesengründen der Täler und auf den Weiden der sanft abfallenden Berghänge die Rind Viehzucht stark betrieben. An manchen Stellen, besonders im Kreise Schmalkalden, trifft man auch große Ziegenherden an. Eine ganz besondere Fürsorge läßt man 7. den Waldungen angedeihen. Ja die Forstwirtschaft Thüringens ist für viele Gegenden Deutschlands vorbildlich geworden. Mehr als 60% des gebirgigen Teiles sind mit Wald, meist Laubhölzern, bestanden.

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 123

1913 - Leipzig : Hahn
123 Schimmer sehen die Blätter aus wie dünne Platten aus Elfenbein. Und wie gestochen ist jeder Buchstabe, und kein einziger unter den Tausenden und Abertausenden, dessen tiefschwarze, flüssige Druckerschwärze verschmiert wäre. Ach, was rede ich von der Gutenbergbibel, diesem erhabenen Kunstwerk! Da sind auch einzelne Blätter zu sehen aus der Papyrussammlung des Erz- herzogs Rainer, die zur Ausstellung beigebracht wurden. Diese Papyrusblätter sind Jahrtausende alt, und sie sind fest und rein, und die verwischten und verblichenen Schriftzüge der Malereien darauf, die römischen Stempel, mit denen sie von den glücklichen Erstehern und Eroberern versehen wurden, sind zum Teil mit freiem Auge, zum Teil mit der Lupe zu entziffern. Die Papyrus- staude, das schwache, biegsame Rohr, war den mächtigen Bäumen überlegen, die wir in unseren Tagen fällen, um Papier her- zustellen. Neues Pester Journal. 61. Wie sich das Gewerbe die ganze Welt dienstbar macht. Einst war der Mensch Sklave der Scholle, auf der er geboren wurde. Jetzt hat er sich zum Herrn der Erde gemacht. Vor nicht rnel mehr als zweitausend Jahren mußte er sich mit dem begnügen, was ihm das bescheidene und engbegrenzte Stück Land bot, das er bewohnte, jetzt sind ihm alle Zonen des Erdballs, alle Länder der Welt dienstbar geworden. Was die große, weite Erdfläche von der Eismeere starren Rüsten bis zu den glühendheißen Gefilden der Cropenzone erzeugt, das alles wird durch den erleichterten Verkehr der Gegenwart den Rindern der Neuzeit dargeboten. Ein einfacher Gegenstand des täglichen Gebrauches, ein Regen- schirm, soll uns lehren, wie unendlich weit ausgebreitet der Rreis i§t, aus dem wir die zu seiner Herstellung nötigen Stoffe erhalten. Der Stock des Schirmes ist in der bekannten Stockfabrik von Meyer in Marburg aus einem Holze gefertigt worden, das in Venezuela ge- wachsen war, und mit einem aus Zapan bezogenen Lacke lackiert. Der Elfenbeingriff wurde aus dem Zahne eines Elefanten hergestellt, der im Eise Sibiriens jahrhundertelang eingebettet lag. Der silberne Ring, der den Griff an seiner Wurzel umschließt, wurde von einer Metall- warenfabrik in Pforzheim geliefert, die das Silber von einer Silber- hütte am Harze bezog, in der es unter Zuschlag brasilianischer Silber- erze gewonnen wurde. Das dem Silber zugesetzte Rupfer hatte man von Mexiko eingeführt. Die Messingzwinge am untern Ende des Stockes wurde aus einem Bleche gebogen, das aus einem Messingwalzwerk der Rheinprovinz stammt. Das Rupfer des Messings kam von f)eru, das Zink aus Belgien. Das Blei, mit dem die Zwinge aus- gefüllt ist, wurde aus Eolorado bezogen und das diesem Blei zur Erreichung größerer Härte zugesetzte Antimon vom Aral. Die kleinen eisernen Stiftchen, durch welche die Zwinge am Stocke befestigt ist,

3. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 272

1913 - Leipzig : Hahn
272 Die erste Beere schwillt im Laube, in schlanken Halmen steht die Saat. Nun wachs auch du, du froher Glaube, und du, du heitre, gute Tat! Wohl jedem, dessen tiefstes Leben das wahre Sonnenlicht gestreift, daß wie die Saaten und die Reben die Liebe in ihm blüht und reift! Von Treue, Demut und Verzeihen ein neuer Geist werd' offenbar! — Schmückt Tür und Tor mit grünen Maien, mit Maien Gräber und Altar! 119. Ueujahrslied. Frida Schanz. Mit der Freude zieht der Schmerz traulich durch die Zeiten, raube Stürme, milde weste, bange Sorgen, frohe Feste wandeln stch zur Seiten. war's nicht so im alten Jahr? wird's im neuen enden Sonnen wallen auf und nieder, Wolken gehn und komiuen wieder, und kein Wunsch wird's wenden. Und wo eine Träne fällt, blüht auch eine Rose. Schon gemischt, noch eh' wir's bitten, ist für Throne und für Hütten Schmerz und Lust im Lose. Gebe denn, der über uns wägt mit rechter wage, jedem Sinn für feine Freuden, jedem Nut für feine Leiden in die neuen Tage! Hebet. 120. Ostermorgen. Die Lerche stieg am Ostermorgen empor ins klarste Luftgebiet und schmettert', hoch im Blau verborgen, ein freudig Nuferstehungslied. Und wie sie schmetterte, da klangen es tausend Stimmen nach im Feld: Wach auf, das Alte ist vergangen, wach auf, du froh verjüngte Welt! Wacht auf und rauscht durchs Tal, ihr Bronnen, und lobt den Herrn mit frohem Schall! Wacht auf im Frühlingsglanz der Sonnen, ihr grünen Halm' und Läuber all! Ihr Veilchen in den Waldesgründen, ihr Primeln weiß, ihr Blüten rot, ihr sollt es alle mitverkünden: Die Lieb' ist stärker als der Tod! Wacht auf, ihr trägen Menschenherzen, die ihr im Winterschlafe säumt, in dumpfen Lüsten, dumpfen Schmerzen rin gottentfremdet Dasein träumt! Die Kraft des Herrn weht durch die Lande wie Jugendhauch, o laßt sie ein! Zerreißt wie Simson eure Bande, und wie die Adler sollt ihr sein! Wacht auf, ihr Geister, deren Sehnen gebrochen an den Gräbern steht, ihr trüben Augen, die vor Tränen ihr nicht des Frühlings Blüten seht! Ihr Grübler, die ihr fernverloren, traumwandelnd irrt auf wüster Bahn, wacht auf! Die Welt ist neugeboren! Hier ist ein Wunder, nehmt es an! Ihr sollt euch all des Heiles freuen, das über euch ergossen ward! Es ist ein ewiges Erneuen im Bild des Frühlings offenbart. Was dürr war, grünt im Wehn der Lüfte, jung wird das Alte fern und nah, der Odem Gottes sprengt die Grüfte, wacht aus! Der Oftertag ist da! Emanuel Geidtl.

4. Teil 1 - S. 75

1915 - Berlin : Heymann
Iv. Krieg und volksernährung 75 gerichtet sein, einen Ausgleich im Arbeitsbedarf herbeizuführen und den Saisoncharakter zu mindern, indem pflanzen mit zeitig verschiedenen An- sprüchen im Anbau miteinander verbunden werden. So treibt auch dieses Streben nach Kontinuität der Arbeit ebenso wie das nach möglichster Aus- nutzung der sachlichen Produktionsmittel zur Vereinigung verschiedener Produktionszweige. In der Industrie nennt man eine solche enge Ver- bindung verschiedener Produktionszweige einen „gemischten" Betrieb; in der Landwirtschaft spricht man von Frnchtwechselwirtschaft. Früher standen Erzgrube, Kohlengrube, Kokerei, Pochofenwerk, Stahlwerk und Walzwerk selbständig als lauter „reine" Betriebe nebeneinander. Jeder Produktions- zweig beschränkte sich auf eine scharf abgegrenzte Besonderheit, peute sind alle diese Produktionsprozesse zu einer großen vielgestaltigen Einheit im „gemischten" Unternehmen kunstvoll miteinander vereinigt. Aus zum großen Teil eigenen Erzen wird mit selbstgewonnener Kohlen und Koks das Roheisen hergestellt, das noch flüssige Roheisen in Stahl verwandelt und die noch weißglühenden Stahlblöcke in Schienen oder Stabeisen oder Bleche verwalzt. In der Landwirtschaft tritt dieses Ineinandergreifen verschiedener Produktionszweige zwar nicht in so Beachtung erzwingender Wucht hervor, ist aber trotzdem von noch größerer Tragweite. Auch hier herrschte früher der „reine" Betrieb. Jahrhundertelang wurde auf dem Ackerfelde nichts als Getreide gebaut und die „ewige" weide diente dauernd der Viehzucht. Jetzt werden pflanzen, die an die drei Pauptnährstoffe des Bodens ver- schiedene Ansprüche stellen — Kalipflanzen, wie Rüben und Kartoffeln, Kiesel- (Phosphorsäure-) Pflanzen, wie Weizen, Roggen, Gerste und pafer, Kalkpflanzen, wie Klee, Erbsen und Bohnen —, sowie Pflanzen mit feinen, verzweigten wurzeln, die den Boden zusammenhaltend festigen (wie Klee) und solche mit starken Wurzelknollen, die ihn lockern (wie Rüben), Blatt- pflanzen, die die Erde beschatten und dadurch feucht und unkrautfrei er- halten, und Palmfrüchte, die die austrocknenden und Unkraut fördernden Sonnenstrahlen nicht abhalten, in mannigfacher weise sinnvoll miteinander verbunden, so daß sie sich in ihren Einsprüchen und Leistungen ergänzen, alle Fruchtbarkeitsbedingungen des Bodens direkt und indirekt voll ausnutzen und dem Menschen die Arbeit der Bodenlockerung und Unkrautbeseitigung mindern. Statt in der alten Dreifelderwirtschaft Wintergetreide, Sommer- getreide und Brache stets miteinander abwechseln zu lassen, wird jetzt der Fruchtwechsel mannigfaltiger ausgestaltet, z. B. nach dem berühmten Nor- folker System: erstes Jahr Rüben, zweites Jahr Gerste oder pafer, drittes Jahr Klee, viertes Jahr Weizen. Entwickelt sich in der Industrie die ge- mischte Unternehmung zu einem gewissen Typus, so bleibt hier infolge der Verschiedenartigkeit des Bodens ein Feld für die mannigfachsten Verbindun- gen. In der Art der Zusammenstellung der Fruchtfolge offenbart sich viel- fach die wissenschaftliche Bildung des Landwirts. 3. So ist vieles bereits erreicht worden durch eine zweckmäßige An- passung der in ihren Bedürfnissen so verschiedenen Pflanzen an die Besonder- heit des Bodens. Zu diesem Zwecke mußten Boden und Pflanzen aufs sorgsamste durchforscht werden. Aber man ist noch weiter gegangen. Man
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 27
2 1
3 24
4 104
5 217
6 55
7 80
8 15
9 10
10 31
11 2
12 15
13 25
14 3
15 147
16 51
17 21
18 72
19 72
20 0
21 5
22 14
23 0
24 104
25 33
26 22
27 0
28 60
29 420
30 8
31 1
32 9
33 34
34 39
35 5
36 15
37 187
38 54
39 367
40 33
41 80
42 0
43 5
44 23
45 155
46 0
47 4
48 0
49 105

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 1
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 3
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 2
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 1
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 1
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 2
134 0
135 0
136 0
137 2
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 1
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0